505er Ranglisten Regatten zur Warnemünder Woche 2023

wawo 2023 505er ranglisten

Für einen reisefaulen 505er Segler wie ich es bin, ist die Warnemünder Woche immer der Höhepunkt des Jahres. Mitten im Sommer, 2-3 Tage am Stück bei gutem Wind auf der Ostsee zu segeln, dazu noch das ganze Drum Herum der Warnemünder Woche mit den anderen Seglern, macht immer wieder Laune.

Vom Wind er war es auch die anderen Jahre immer abwechslungsreich. Von wenig Wind über gutem Segelwind, bis fast schon zu viel Wind. Aber gesegelt wurde immer. In diesem Jahr waren zwei Segeltage mit insgesamt 8 Wettfahrten angesetzt. 3 Wettfahrten am Samstag und 2 am Sonntag waren geplant. Am Ende wurden die Wettfahrten für Sonntag kurzfristig abgesagt. 25kn+ Grundwind und in Böen bis 35kn dazu noch eine hohe Welle aus Nordwest, das hätte wohl für jede Menge Bruch und Kenterungen gesorgt.

Aber fangen wir von vorne an.

Mittwoch – Das Abenteuer „Überführung“

Am 28.6 trafen wir uns zu 17 Uhr am ASVzR um die beiden 505er (GER8458 & GER9141) von Gehlsdorf nach Warnemünde zu überführen. Mit einer leichten Verspätung von knapp 2 Std. ging es dann endlich los, nach dem das Motorboot repariert war. Swantje nutzte die Gelegenheit, um etwas Fahrstunden mit dem Motorboot zu sammeln. Beladen mit den beiden Slipwagen folgte sie uns. Wir kamen binnen einer Stunde bei abnehmenden 4-3bft Westwind hoch.

In Warnemünde angekommen, hieß es dann fix die Slipwagen zu holen und die Boote abzutakeln. Schließlich wurde es schon etwas schummrig… Mit Zustimmung von Swantje übernahm ich das Motorboot um möglichst zügig zurück nach Gehlsdorf zu fahren. Es wurde ja schon dunkel… Also „Hebel on the Table“ und ab die Post…. Zumindest bis zum Breitling… Dort tauchte auf einmal die Wasserschutzpolizei auf… also fix noch die Bootsgeschwindigkeit mit dem GPS vom Handy geprüft und möglichst unauffällig weitergefahren… Doch die Polizei drehte mit einem langen Bogen bei und kam langsam näher… Am Ende hielten wir an, nach dem uns die WaPo über das Mikrofon angesprochen hatte… Wir hatten Glück und so wurden wir auf das fehlende Licht aufmerksam gemacht. Wir durften ausnahmsweise außerhalb des Fahrwassers weiterfahren.

Freitag – kurzes Einsegeln „…bis die Halsen saßen“

Da Olaf und ich dieses Jahr noch nicht zusammen gesegelt waren, trafen wir uns zusammen mit Robert und Paul zum Einsegeln am Nachmittag in Warnemünde. Die Wettervorhersage für Samstag und Sonntag versprach ein anspruchsvolles Segeln und so mussten die Manöver, insbesondere die Halse mit Spi, sitzen. Also ging es 16 Uhr auf’s Wasser. Der Wind schwach… aber für das Segeln hat es noch gereicht. Innerhalb einer Stunde und 4 Halsen später, funktionierte die 5 Halse zufriedenstellend. Angesicht des weiter abnehmenden Windes, ging es dann zurück nach Warnemünde.

Samstag – 505er Ranglistenregatten

Samstag – Am Samstag sammelte ich Olaf, Robert und Paul auf dem Weg nach Warnemünde ein. Zu 9.45 Uhr waren wir dann endlich da. Kein Vergleich zum Vortag. Überall waren Boote, überall wurde gewuselt. Wow. Wir bereiteten schon das Boot vor, sodass es nach der Steuermannsbesprechung schnell los gehen konnte. Zunächst gingen die unzähligen verschiedenen ILCA’s (Laser) auf das Wasser. Nach dem die weg waren, wurde es ruhig und übersichtlicher auf der Mittelmole. Zusammen mit den 7 weiteren 505er und etwa 10 470er ging es dann Richtung Norden zum Regattafeld C.

Auf dem Weg nutzen wir die Möglichkeiten noch mal den Trimm zu prüfen. Wir gingen mit einem Trimm für 4 bft raus und korrigierten ihn auf maximalen Mastfall, mit Rentnerreff. Der Wind aus Süd konnte sich erst auf der Ostsee voll entfalten. Mit maximalen Mastfall fuhr der 505er gut. Die 15-20kn Wind aus Süd waren nun gut beherrschbar. Unter Spi heizten wir weiter zum Regattafeld.
Was ich nicht mit bekam, auf dem Weg zum Regattafeld gab es schon die ersten Ausfälle bei den 470er bzw. war es für einige zu viel Wind.

Und ja, es war stellenweise wirklich hakelig und die stellenweise hohe Welle hat den Rest gegeben. Gerade in den Pausen musste ich einige Male konzentriert zum Horizont schauen.

Wettfahrt 1 – (505er Ranglistenregatta, Warnemünder Woche 2023)

Die erste Wettfahrt bestand aus zwei Runden über den Up-Down-Kurs. Eine gute Möglichkeit schonmal auf Tuchfühlung mit den anderen 505er Seglern zu gehen. Trotz des etwas verpatzten Starts lief es gefühlt gut für uns. Das Boot war gut getrimmt, das neue Groß-Segel fühlte sich gut an. Die Wellen waren in Ordnung. Die Five pflügte einfach über die Wellen in bekannter Manier. Das neue Groß-Segel aufzuziehen war die richtige Entscheidung… auch wenn es bei manchen Böen etwas schmerzte zu sehen und zu hören, wie es durchgeflattert ist und vor dem geistigen Auge die 50er Scheine wegflogen. Dafür ist es ganz geblieben. Meine anderen Alltagssegeln hätte das womöglich nicht unbeschadet überstanden.

Nach zwei Runden und guter Nähe zu den Zweitplatzierten, beendeten wir die erste Wettfahrt mit Platz 3 von 8.

Wettfahrt 2

Beim Start der zweiten Wettfahrt waren wir gut mit dem Feld gestartet. Weil wir nicht die Höhe der aktuellen 505er segeln können, ist unsere erste Kreuz mit dem Feld immer recht kurz. Somit kam schon nach etwa 1-2 Minuten die erste Wende. Dafür gab es freien Wind und frei Fahrt bis zu Luv-Tonne. Dort trafen wir wieder auf das Feld. Die Tonne als Dritter gerundet, Spinnaker raus und schon rauschten wir wieder mit 15 kn über die Ostsee. Das machte Laune. Eine Halse Später wurde dann im Parallelflug mit einem anderen 505er der Spi so spät wie möglich geborgen. Schwert runter, Ab ins Trapez und weiter wieder hart am Wind Richtung Luv-Tonne. Dieses Mal kamen wir als Vierter bei der Luvtonne an. Spinnaker raus und mit Vollgas dem Drittplatzierten hinterher. Doch dieses Mal sollte uns die Spihalse nicht gelingen, weshalb wir kenterten und im Wasser landeten. Während Olaf zum Schwert schwamm, machte ich Groß- und Fockschot auf und fing an den nassen schweren Spinnaker zu bergen. Eine Qual, das kleine schmale 4mm Spifall mit nassen, kalten Händen zu bergen… Am Ende hing ich am Spiegel und drückte mich mit dem Fall in der Hand vom Boot weg. Dann zurück ins Boot, und weiter. Nach einer kurzen Verschnaufpause, Spi wieder hoch und die Rauschefahrt ging weiter.

Am Ende landeten wir auf dem 4 Platz und zu aller Verwunderung, verloren wir keinen einzigen Platz durch die Kenterung. Zum einen weil das Feld schon wieder kleiner geworden war und zum anderen weil wir natürlich so schnell das Boot aufgerichtet haben. Robert und Paul beendeten ihre Wettfahrt mit gerissenem Spi. Danach ging es auch für die beiden zurück nach Warnemünde.

Wettfahrt 3

Da waren wir nun…Vier verbliebene 505er, kein einziger 470er… Aber egal. Wir sind da, um die Wettfahrt zu segeln und so ging es mit einem richtig guten Start auf in die Dritte Wettfahrt mit vier 505er. Am Ende beendeten wir die Dritte Wettfahrt mit Platz 3, recht knapp hinter dem Zweitplatzierten.

Wettfahrt 4 – abgesagt

Wettfahrt 5 – abgesagt

Auf dem Weg zurück nach Warnemünde wunderte ich mich, warum nur noch ein 505er hinter uns war… und in Warnemünde erfuhren wir dann warum. Robert und Paul (GER9141) fuhren nach der zweiten Wettfahrt mit kaputtem Spinnaker zurück, andere 505er kamen mit dem Wind nicht klar oder waren nicht warm genug angezogen. Das Wetter hatte es insich. Das Wasser kam stellenweise von überall. Von Oben, unten, von Vorne… und dazu stellenweise ein Peeling vom harten Regen im Gesicht. Aber das war OK. Wir waren entsprechend gut angezogen, weshalb uns das nix ausmachte.

Am Ende hat der Tag echt Spaß gemacht, mit den anderen 505er Seglern bei dem Wind gemeinsam über die Ostsee zu sausen.

Zusammenschnitt aus den 3 Wettfahrten der Warnemünder Woche 2023

Platzierungen

Am Ende stand eine gesegelte Strecke von 33,4nm auf der Uhr. Topspeed unter Spi 15,4kn.

weitere Beiträge zum 505er Segeln