Micro Magic RC Segelboot schneller machen

micro magic rc Segelboot vor Rostocker Stadtkulisse

Irgendwann kommt wohl immer der Wunsch, die Micro Magic RC schneller zu machen um bei den RC Segel-Treffen weiter vorne mitmischen zu können. Spätestens dann, wenn man stets hinterher segelt, was keinen Spaß macht.

Vorweg: Mit Sicherheit kenne ich auch nicht alle Möglickeiten des Tunings, doch gewissen Grundprinzipien bleiben einfach gleich. Egal ob großes Fahrtenschiff, Jolle oder kleines RC-Segelboot. Auch rechtfertig nicht jede Verbesserungsmaßnahme hohe Aufwände, obwohl Aufwand von Person zu Person unterschiedlich bewertet wird und natürlich auch von den eigenen Möglichkeiten abhängig ist. Hier findet ihr neben den Grundprinzipien auch spezifische Maßnahmen für RC Segelboote, welche ich beim Durchstöbern von Foren und beim Beschäftigen mit dem Thema gefunden habe. Generell geht es um die Maßnahmen die möglich sind.

Doch Schwerpunkt bleibt Gewichtsreduzierung und bessererer Vortrieb. Wer weitere Maßnahmen und detailierte Anleitungen sucht um auch das letzte Gramm aus dem Boots rauszuholen, sollte das alte Forum von Micromagic-rc-segeln.de durchsuchen. Ein leichtes Boot ist bei wenig Wind schneller, aber dafür Windanfälliger, was man wiederum mit einer anderen Kielbombe oder kleinerem Rigg ausgleichen könnte.

neue Segel

Nichts geht über neue, gute Segel, die annähernd perfekt stehen. Das richtige Segelprofile sorgt neben deutlich mehr Vortrieb auch für weniger Krängung, wodurch das Boot aufrechter fährt und der Rumpfwiderstand reduziert wird. Auch wenn die „Kielboote“ in der Regel Krängung für eine maximal lange Wasserlinie brauchen, ist zu viel Krängung auch nicht mehr förderlich, weil zum Einen ab einem Punkt der Rumpfwiederstand zunimmt und auch die Projektsfläche der Segel reduziert wird. Neue Segel kann man sich mit Geduld selber herstellen oder fertige Sätze im Internet für 50-60€ kaufen.

Wie ihr euch selber neue Segel für die Micro Magic bauen könnt, könnt ihr auch hier lesen.

schneller segeln durch Gewichtsreduzierung

Wie eigentlich überall, spielt auch beim Segeln das Leistungsgewicht eine Rolle. Weniger Gewicht und Maße, bessere Beschleunigung und Agilität, bzw. weniger Kraftaufwand wird benötigt das Boot in Bewegung zu bringen. Doch bedenkt, dass beim Abspecken sich auch der Längs- und Quertrimm vom Boot ändert kann und an gewissen Stellen Gewicht benötigt wird. Stichwort: Kielbombe.

Kurz gesagt: gutes Gewicht/Maße ist beim Segelboot soweit wie möglich unten. Gewicht oberhalb der Wasseröberfläche ist eher schlecht. Wenn Gewicht durch ein Kohlefaserrigg oder Foliendeck eingespart wird, so kann das eingesparte Gewicht zum Beispiel durch eine schwerere Kielbombe weiter nach unten geholt werden, wodurch das Aufrichtende Moment deutlich erhöht wird und das Boot mit mehr Druck in den Segeln bei weniger Krängung gesegelt werden kann. Oder man belässt es beim eingesparten Gewicht und sorgt so dafür, dass die Micromagic bei wenig Wind schneller wird. Bei viel Wind würde das fehlende Gewicht eher zu zu viel Krängung führen.

Auch zu beachten, dass schwere Teile wie die Batteriebox immer mittig im Boot sitzen und nicht zu weit links oder rechts, wodurch das Boot quasi schlagseite bekäme und sich unterschiedlich gut/schlecht auf dem Bug segeln würde. Beim Längstrimm hingegen kann es schon sinnvoll sein, die Batteriebox etwas weiter nach vorne oder etwas weiter nach hinten zu platzieren., abhängig davon wie weit das Heck im Wasser ist. Ziel muss es sein, dass das Heck sauber auf dem Wasser liegt.

Stichwort: Foliendeck Häufig werden auch Teile vom Deck ausgefräst und durch Klebefolie verschlossen. Das bringt auch noch einige Gramm an Gewichtsersparnis.

Eine aktuelle „new Micro Magic“ von Hacker wiegt ohne Servo 820gr. Hinzu kommen ca. 60 gr für zwei Servos (Ruder- und Segelservo) und Batterien. Laut den Deutschen Klassenregeln ist das Gewicht für ein Boot freigestellt. Meine Micro Magic Classic brachte zum Anfang 945gr inkl. Servos und LR6-Batterien auf die Wage.

Batteriebox

Meine Classic Micromagic wird noch mit 4 AA Batterien (LR6) betrieben die in der Summe 125 gr auf die Waage bringen. Der Umbau auf 4 AAA Batterien/Akku’s reduziert das Gewicht auf 52 gr.

Das ist eine Maßnahme die in der Summe am meisten Gewicht einsparrt. Der Gedanke die Micro Magic von Batterie/Akku auf LiPo umzubauen, war schnell vom Tisch. Weil zum einen die Servos für die Spannung ausgelegt sein müssen und noch ein Stromgleichrichter zwischen LiPo und Verbraucher eingebaut werden muss, welches das zuvor ersparrte Gewicht wieder aufbraucht. Aber der Umbau von 4x AAA auf 4x AA erwies sich als sinnvoll.

Rumpf – Foliendeck

Die schnellsten Micro Magic’s kommen immer mit Foliendeck einher. Das Gewicht, welches durch das Aussägen der unbenötigen Flächen und zukleben mit Folie und Paketklebeband bringt, sind etwa XX Gramm. ich persönlich kann mich mit einem Foliendeck noch nicht anfreuden, obwohl eine bessere Zugänglichkeit zum Innenraum der Micromagic und der klar Gewichtsvorteil schon verlockend sind. Was nicht ist, kann ja noch werden.

Rumpf – Unterwasserschiff

Haifischhaut oder Glatt? Hier kann man wohl zwischen zwei Prinzipien entscheiden, wobei ich eher zu „Glatt“ tendieren. Was heißt das?

Der Rumpf, auch wenn er tip top auschaut, ist in immer etwas uneben. Hat was mit der Materialbeschaffenheit zu tun. Vergleichbar wie eine Kraterlandschaft. Nun kommen die zwei Prinzipien ins Spiel. Entweder schleifen wir den Rumpf (bis hin zu 2400er Wasserschleifpapier) mit dem Ziel, dass die Unebenheiten soweit wir möglich „weg“ sind (glatt) sind oder mit rauem Schleifpapier, um dafür zu sorgen dass sich die Wassermoleküle anheften, die Unebenheiten quasi auffüllen und somit Wasser auf Wasser reibt. Ob das funktioniert und wie viel das bringt? Gute Frage.

Deshalb tendiere ich zu einem möglichst glatten Rumpf mit sauberer Abrisskante am Spiegel. Eine glatte und geschlossene Oberfläche hat zu dem noch den Effekt, dass der Rumpf nicht so schnell vergilbt bzw. Dreckpartikel anheften. Auch die Spaltmaße zwischen Ruder und Rumpf müssen so gering wie möglich sein.

Rigg

Das Rigg bei meiner alten Micro Magic Classis, besteht noch aus 6mm dicken Aluminiumrohren. Auch wenn Aluminium schon recht leicht und steif ist, geht es doch noch besser mit Kohlefaserrohren aus dem Drachenbau. Zum Beispiel von Excel mit 6mm Außen- und 4mm Innendurchmesser. Wer ein Rigg aus Kohlefaserrohr auf seiner Micro Magic hat, kann auf die Salinge und Wanten verzichten, die zumindest bei meiner alten Micromagic serienmäßig dabei waren.

Der Vergleich hier hingt etwas, da das neue Rigg mit einem neuen Lümmelbeschlag (leichtgängiger) und Niederholerschraube ausgestattet ist.

Den Mast habe ich damals als es ankam schon gegen ein 6mm Kohlefaserrohr austauschen müssen. Nun sind der Großbaum und der Fockbaum dran.

Servos

Auch die Servos tragen viel zu dem Gesamtgewicht der Micro Magic bei. Bei meiner sind noch die großen originalen Servos von Graupner verbaut. Die kann man natürlich durch kleinere und leichtere Servos ersetzen, um auf den technischen Stand der aktuellen Micromagigs zu kommen.

Auch sollten die Schoten leichtgängig laufen! Da empiehlt es sich die Schoten durch dünne, geflochtene Angelschnurr zu ersetzen.

Übersicht über die Gewichtszusammensetzung

TeilGewicht vorherGewicht nachher
Rumpf ohne Rigg, mit Servos und Batterien913 gr
Großbaum + Mast + Lummelbeschlag25 gr (original)38 gr (Kohlefaser+ Lümmelbeschlag aus 3D Drucker + neue Niederholderschraube)
Batteriefach für inklusive 4 Batterien125 gr (Batteriefach für inklusive 4x R6 Batterien)52gr (Batteriefach für inklusive 4x RL03 Batterien)

weitere Ansätze

Wem diese aufgelisteten Maßnahmen noch nicht genug sind, kann bei Google unter dem Suchbegriff „H2O-Floh GER 15“ sich weiter belesen.

Zudem gibt es weitere Anleitungen für Trimm und Segeln der Micro Magic findet ihr auf micromagic-rc-segeln.de

Galerie

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